Reden 1 Mai Rede 2011 in Aarau und Wohlen

Rede  zum 1. Mai in Aarau und Wohlen

 

 

Liebi Kolleginne Liebi Kollege

Ech be chörzli vercheltet gsi. I de Apiteg hedmer mer en Nasespray empfole för 21.90.-, Inhalt: 20 ml isotonisches Merwasser. Uegrächnet ofe Letter ged das, mer chas chum  glaube, 1095 Franke, för ei Letter Wasser met es paar Gramm Salz. Am gliche Obig die Tagesschau esch genau die Pharmaferma i de höschte Tön globt worde, well si ere Gwönn weder hed chönne massiv steigere. För mech send das Räuber, wo förs chlaue au no globt werdid. Ond för onderanderem das Ondernäme ond sini Bsetzer mues d Allgemeinheit sech met de aktuelle Ondernämesstürreform 8 Mrd Franke abschtriche, zom di angeblech massivi Stüürlascht z verrengere.

8 Mrd. Franke weniger, dass d Grossaktionär weder einisch meh chönd vo Stürgschänk profitiere. Bsetzer vo Fermene wo noch de Wertschaftskriise weder Rekordgwönn verzeichnid und Bonuszahlige i onvorstellbarer Höchi chönd zahle. Usbade mueses s Volch, s Volch wo met falsche ond ongnüegende Enformatione henders Liecht gfüert worde esch ond die Vorlag hüchdönn abgsägnet hed.

Am meischte lidid aber die, wo sosch scho ned gnueg händ, Mönsche wo i Zuekonft of Leischtige müend verzechte wosi ombedengt bruchid. Es esch e witeri  öffnig vo de Sschär zwösche de chline Lüt  ond de Elite. S Volch esch einisch meh a de Nase omegfüert worde.

Es god eifach ned  uf. D Schwiz wird emmer richer und richer, glich trochnid d sozialwärch uus ond d Lüt müend sech Sorge mache, öbsi ide Zuekonft vor allem aber im Alter öber d Rondi chömid. Di Vermögende chönd emmer weder vo Stürgschänk profitiere, di meischte Lüt aber, gönd wi emmer leer us. Di obere Löhn stigig starch a, di oberschte gönd is onvorstellbare, und di tüfschte bewegid sech chum. Werdid Leischtige gschteche, denn bi dene, wo sosch scho ned gnueg händ.

S Volk mues blüete, ond di angäbleche  Volksverträtter z Bern lönd das zue, allemvora die Politikerinne ond ond Politiker vo dere Partei vo d Aroganz hed sech Volkspartei znänne. En Volkspartei wo sech uusschlüüslech isetzt för di Guetbetuechte ond d Superverdiener. En Volkspartei wo met erem Wörke e huufe Lüt id Armuet oder as Existänzminimum triibt ond glichziitig verzellt si well d Kriminalität bekämpfe.

E Volkspartei wo vo schwizer Wärt ond Traditione ret, si aber glichzitig met Füesse trett ond de Schwizer Rächtsstaat gfördet.

E Volkspartei met Politikerinne ond Politiker wo vo Börgerinne ond Börger of de Stross  redid ond vom eifache Volch, ond debi nedemol rot werdid. S schlemmste dra esch aber, dases die Partei fertig brengt fasch en Drettel vo de wählende Bevölkerig hender sech z schare. Ond z war ned wenig vo gnau dene Lüt, vo am meischte onder de Politik vo dere agäbleche Volkspartei lided.

Ond genau do lid oises Potential liebe Kolleginne liebi Kollege, genau dene Lüt müenmer uufzeige, wer si wörkli vertrett. Mer müend ene zeige das ned d Osländer s gröschte problem send, sondern das ganz anderi Froge im Vordergrond stönd. Ech erläbe nämmli emmer weder, das d Lüt mech frogid wiso das ech als Handwärcher bi de Sozialdemokrate be. Wi öppe en Arbetskolleg, wo mer chörzli lang ond breit erchlärt hed, wiso er, ond eigentli jo auch ech, sälbstverständli bi de SVP am beschte ufghobe sig. Im Zäntrom esch notürli d osländerfrog gschtande. Er chont öbrigens vome chliine Dorf im Oberfreiamt wo notabene nedemol 10 Prozent Osländerateil hed. Wenech denn met dene Lüt aber chli lenger diskutiere, glengts mer doch emmer weder, ene chönne z zeige, das das Problem velech doch ned s einzige esch. Ned sälte seid de eint oder ander, jo, eigentli hesch jo gar ned so onrächt. Ond met dem scho en grosse Schrett gmacht.

Es längt ebe ned wemer einzelni Referende gönnid, wi zombischpel im Aargau bi de zuesätzleche Sonntigsverchoif. Es esch absolut zwengend das ide Parlament, seged das of kantonaler oder nationaler Ebeni, weder me Parlamentarierinne ond Parlamentarier send, wo d arbetnemerinne ond arbetnemer au wörkli verträttid. Nor so esches möglech, dass di soziale ond gwerkschaftleche Forderige au vo Afang a i d Reforme ond d Gsetz ieflüssid.

Es mues ois glenge möglescht vellne Mönsche d Auge z ufztue. Es lid a ois allne, wo höt do send, das mer i oisem Omfäld oisi Meinig au kondtüend ond verträtted. Nor so erreichid mer, das im Herbscht au möglescht vell ad Urne gönd, ond möglescht vell au die Parteie wählid wosi au wörkli vertret.

- Es cha doch ned sii, das 3 Prozänt vo allne Schwizerinne ond Schwizer glich vell händ, wi alli andere metenand!

- Es cha doch ned sii dasmer de IV Bezöger met Dedektive hendenoschnöfflet, ond wenns om Stürhenderziig bi de Guetbetuechte god, fallts denn weder i d Eigeverantwortig vo de Börgerinne ond Börger!

- Es cha doch ned sii, das d Mehrheit vo de Politikerinne ond Politiker z Bern nor en chline Teil vo de Bevölkerig verträtid!

- Es cha doch ned sii, das de Richtom i de Schwiz emmer grösser ond grösser werd, di meischte aber emmer weniger händ!

Ond es cha doch ned sii das sech s Volk all das lod lo gfalle!

Mer müend ois wehre gäge sötig Macheschafte liebi Kolleginne ond Kollege, ond mer müend ond chönd das ändere, dodefo beni öberzoge!

Au oisi Generation mues witer deför kämpfe, dass das äntli zor Realität werd, wo scho sed velne Johr i de Präambel vo de Bondesverfassig stod: Das die Stärke des Volkes sich misst am Wohle der Schwachen!

Ech wönsche ois dodebi allne vell Dorchhaltewelle ond Erfolg! Ond ech wönsche eu allne no witerhe es schöns 1. Mai Fäscht!

Herzleche Dank

Flurin Burkard, Automechaniker, Grossrat