Leserbriefe Initiative zum Schutz vor Waffen

Schutz vor Waffen

Ein ausländisch aussehender, kriminell anmutender Typ hält dem Betrachter vom Plakat aus den Pistolenlauf ins Gesicht. Es scheint, als hätten die Gegner der Initiative „Für den Schutz vor Waffengewalt“ keine vernünftigen Argumente. Sie versuchen mit Hochdruck, auch das Thema der Waffengewalt mit Ausländerpolemik in Verbindung zu bringen. Mit Ausländern hat die Initiative überhaupt nichts zu tun, das Volk wird wieder einmal mehr für dumm verkauft. Diesmal dürften es die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger jedoch merken. Solche  offensichtliche Irrführungen werden nicht goutiert. Wenn Argumente fehlen, wird mit Emotionen gespielt. Kennen wir das nicht? Mit „Waffenmonopol für Verbrecher?“, fordert eben dieses Plakat den Betrachter zudem auf, seine Waffen zu missbrauchen, sich mit ihnen gegen Kriminelle zu wehren, Selbstjustiz und Selbstverteidigung mit Schusswaffen zu betreiben. Eine Aufforderung zu kriminellen Taten.

Bestimmt, es werden bei Annahme der Initiative nicht alle Todesfälle verhindert, die von Schusswaffen verursacht werden. Wer sich geplant das Leben nehmen will, wird es sich auch in Zukunft nehmen. In all jenen Fällen aber, wo ein Entschluss zum Suizid oder gar zu einer Amoktat auf eine Kurzschlusshandlung, einen Affekt oder akute Verzweiflung zurückzuführen ist, dürfte durchaus Schlimmes verhindert werden. Schusswaffen, insbesondere das Sturmgewehr, sind äusserst effektive Waffen. Liegen sie im Schrank, werden sie in einem solchen Fall benutzt. Messer und andere Behelfsmittel sind in Punkto Zerstörungskraft und Effektivität weit weniger verheerend, entgegen den Behauptungen vieler Waffennarren.

Menschenleben mit Geld abzuwägen, wie das Argument der Gegner betreffend den Kosten zur Umsetzung der Initiative versucht, zeigt, was gewissen Politikern der Schutz der Menschen in der Schweiz, besonders Kinder und Frauen, wert ist. Weiter wird propagiert, die Forderungen zerstörten Schweizer Werte. Wie arm wäre unser Volk, gäben ihm Schusswaffenbesitz eine Identität. Auch die Bedenken von Jägern und Schützen sind nicht gerechtfertigt, für sie wird sich wenig ändern. Wer die Waffe beherrscht und für Jagd oder Sport braucht, kann sie behalten und benützen.

Jährlich kommen in der Schweiz rund 300 Personen durch Schusswaffen ums Leben. Dieser Zustand ist nicht tragbar. Die Forderungen der Initiative sind gerechtfertigt, es braucht ein zentrales Waffenregister, Armeewaffen gehören ins Zeughaus, und nur wer eine Waffe rechtmässig braucht, soll sie behalten dürfen. Nachvollziehbare Argumente gegen diese Forderungen gibt es nicht. Ich bin überzeugt, die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sehen das auch so.

Kämpfen wir für diese Verbesserungen, nicht nur für Familien, welche zu Hause Gewalt oder Drohungen mit Waffen fürchten müssen, sondern auch für mehr Sicherheit aller Menschen in der Schweiz. Schluss mit zu vielen Waffen in Privathaushalten und Schluss mit staatlich finanzierten Tötungsdelikten.

Flurin Burkard

Grossrat